24 Juli 2008

+ BRASS - Das 107. Treffen (15/2008)

Statt Montag treffen wir uns heute … aber ohne Herbert. Der wird sicherlich bedauern, denn heute kommt tatsächlich BRASS auf dem Tisch. Lang genug hat’s ja gedauert.

BRASS von Warfrog:
Was für ein Glück, das ich BRASS bereits gespielt habe. Das erleichtert ungemein den Einstieg, wenn einer das Spiel schon kennt und es halbwegs erklären kann. Das Spiel ist komplex und die Regel (leider wie meistens) nicht ganz so gut gelungen. Dank der überarbeiteten und besser strukturierten Regel auf Boardgamegeek von Sheamus Parkes (Isamoor) gelingt der Einstieg doch einfacher als erwartet. Natürlich bleiben fragende Blicke, als Anfänger ist man wirklich gefordert. Die ganzen Zusammenhänge der englischen Industrialisierung gehen einem nicht locker von der Hand. Die Verschiffung von Baumwolle, die dazu nötige Infrastruktur, da muss man sich erst hineinfuchsen. Gut allerdings, dass dann es halbwegs eingängig ist, wie Kohle, Stahl und Baumwolle miteinander verknüpft sind. Alle Feinheiten haben wir in dieser Partie bestimmt noch nicht erschlossen, aber immerhin keine großartigen Fehler gemacht. In den zwei Phasen – Kanal- und Eisenbahnphase – entwickelt sich die Industrie erst schleppend und gerät dann geradezu ins Brummen. Da muss man gut wirtschaften: alle Möglichkeiten erwägen und dann entscheiden. Gregor denkt öfter mal scharf und damit länger nach.
Ersteinschätzung: Nach der Partie haben wir noch lange darüber philosophiert, was wie besser ginge und wie man am besten spielt. Ein sehr deutliches Zeichen für ein überdurchschnittliches Spiel.
Gregor und Rainer starteten zunächst eher lahm, weil sie (zu) früh auf Kohle setzen. In der Anfangsphase schafft das nicht unbedingt einen Vorteil. Ich spiele konservativ und verschiffe recht schnell Baumwolle. Nach und nach kommt mehr Schwung ins Spiel. Gerade Gregor überwindet den lahmen Start schneller als er zunächst glaubt, entwickelt seine Industrien zu höherwertigen Fabriken und setzt auf Werfen. Tatsächlich schafft er es auch beide Zweier-Werften zu errichten. Ich spiele auf Kohle, Baumwolle und Infrastruktur. Das bringt am Ende zwei Punkte weniger als Gregors Werftstrategie. Während des Spiels dachte ich allerdings, uneinholbar in Rückstand zu geraten, weil ich nicht so hohe Siegpunkte mit meinen Industrien eingefahren habe. Die Entwicklung zu punkteträchtigeren Baumwollspinnereien habe ich total verpasst. Immerhin erhalte ich Runde für Runde gutes Einkommen und kann immer investieren. Gregor muss sparen und verliert so manches Tempo, das Ergebnis ist deshalb knapp. Ohne Geld ist doch doof.
Gewinner: Gregor sieht sich schon als sicherer Sieger, aber die 36 Pfund, die sich am Ende noch in meinem Besitz befinden, bringen drei zusätzlich Siegpunkte … und damit genau noch einen Punkt mehr als Gregor. Ich gewinne mit 136 zu 135 Punkten. Rainer hat sich im Verlauf etwas auslaviert, weil er sich zu langsam ans Verschiffen seiner Baumwolle gemacht hat. Er hätte durchaus mal einen fremden Hafen benutzen sollen. So ist er oft gezwungen Kredite aufzunehmen. Rainer kommt auf 96 Punkte.

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