17 Juli 2006

Das 51. Treffen (18. in 2006):
-> Ave Caesar
-> Augsburg 1520

In der Ferienzeit kann das schon mal passieren. Hendrik ist und bleibt verschollen. So haben nur Rainer, Gregor, Herbert und Wolfgang nach drei Wochen Sommerpause endlich wieder gespielt, sogar noch einen Montag früher als angekündigt:

Ave Caesar von Pro Ludo:
Da isset wieder! Ave ... Wär’ hätte das gedacht, dass uns dieses Schätzchen jemals wieder unter die Finger gerät. Wagenrennen ist anscheinend wegen der (jetzt nur noch ehemaligen) horrendenden Sammlerpreise für Ave Caesar bei ebay wieder in. Die Frage ist nur: Ist es für diese Neuauflage nicht schon zu spät? Bricht der Nimbus des Sammlerstück jetzt nicht weg und die Preise ein?
Schon die Urausgabe konnte nur mit der Gestaltung protzen, alles andere – naja! Im Grunde hat sich nichts geändert. Aus 24 Karten hat man immer drei Karten auf der Hand, mit denen man sein Gespann um eins bis sechs Felder antreiben kann. Natürlich gibt es auf dem geänderten Parcour (Vorder- und Rückseite verschieden) Engstellen und Mauern. Erreicht jemand so eine Engstelle, müssen die anderen auf die längere Außenbahn ausweichen oder gar warten. Wer nach drei Runde als erster die Ziellinie passiert und vorher seine Münze in der Boxengasse abgegeben hat, gewinnt.
Einschätzung: Wir sind echte Profis, weil wir es so spielen, wie wir schon immer Autorennen spielen. Gezogen wird in der Reihenfolge der Position. Vorne zieht zuerst, dann weiter bis zum Letztplatzierten. Das haben wir nach dem Regelstudium einfach so vorausgesetzt. Aber gibt es nicht gewisse Indizien, die für eine feste Reihenfolge (im Uhrzeigersinn) der Spieler spricht? Kurioserweise wird darüber in der Regel kein Wort verloren, wir haben’s dann doch noch einmal so gespielt. Und siehe, es wurde besser … aber leider immer noch nicht wirklich überzeugend. Redaktionell hätte man sich ruhig mehr Mühe machen dürfen. Die Regel bleibt in einem Punkt recht unklar, und auch die Aufteilung der Felder ist nicht immer eindeutig zu erkennen, zumal auf Vorder- und Rückseite durchaus unterschiedliche Feldbegrenzungen eingezeichnet worden sind.
Gewinner: Keiner, wir haben es nicht ernstlich zu Ende gespielt.

Augsburg 1520 von Alea:
Es geht um den Aufstieg von Kaufleuten, die sich durch das Vermitteln von Krediten Prestigepunkte erkaufen. Dazu braucht man eine ganze Menge, und man darf auf dem Weg nach oben auch nichts vernachlässigen. Außerdem muss man zu bestimmten Zeiten eine Kirche und einen Dom errichtet haben, weil man sonst nicht weiter auf der Siegpunktleiste vorankommt, egal wie viele Prestigepunkte man tatsächlich bekommen würde.
Im Grunde basiert alles auf einem Versteigerungsspiel, allerdings muss man sich die Karten, mit denen man bietet, erkaufen. Und mit gekauften Karten wird um Privilegien-Karten geboten, die jeweils einer Person zugeordnet ist. Wer einen Adligen am besten alimentiert, wählt ein Privilegien-Kärtchen. Allerdings gibt es eine feste Reihenfolge. Wer früh schmiert, der hat die Auswahl unter fünf Privilegien-Kärtchen. Nach der fünften Versteigerung bleibt nur noch ein Kärtchen. Zwei der drei Privilegien darf man nutzen, eines verfällt.
Einige Privilegien verhelfen mittelbar zum Sieg, andere unmittelbar. Man braucht beides – Geld und Titel für bessere und mehr Möglichkeiten während der Partie, Adelstitel um die allein siegbringenden Prestigepunkte zu bekommen. Je weiter das Spiel fortschreitet, desto weniger kommt es noch auf schnöden Mammon an. Gottgefälliges Leben in Kirche und Dom werden dann genauso wichtig, wie Adelstitel. Allerdings steigt dann auch der Konkurrenzdruck, da man sich bestimmte Ämter, Titel und Einkünfte schnell streitig macht.
Einschätzung: Das ist schon ein richtiges Schwergewicht. Der Einstieg ist nicht so einfach, zumal viele Begrifflichkeiten, Plättchen und Regeln auseinander gehalten werden müssen. In einer ersten Partie ist das Spiel kaum auslotbar. Interessant ja, aber auch reichlich unübersichtlich. Wolfgang konnte so gegen Ende mächtig aufholen, obwohl er so manche Versteigerungsrunden tatenlos zuschauen musste und gar nicht zum Zug kam. Muss man nochmal spielen, und werden wir hoffentlich dann auch noch machen …
Gewinner: Wolfgang gewinnt mit 62 Punkten, gefolgt von Rainer mit 56, Herbert mit 50 und Gregor mit nur 45 Punkten, der keinen Dom mehr bauen konnte.

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