24 Juni 2008

Sachfremde Erwägungen zum Spiel des Jahres 2008

Eigentlich wäre es gar nicht notwendig, diese fünf Spiele zu spielen um festzulegen, welches das Spiel des Jahres wird. Ob nun BLOX, KELTIS, STONE AGE, SULEIKA oder WIE VERHEXT! „Spiel des Jahres“ wird oder nicht, liegt allein in der Weisheit der Jury. Deren spielerischer Sachverstand ist so grandios, dass nichts als der Spielreiz über den Ausgang der Wahl entscheidet. Alles andere, egal welcher Verlag, Autor oder Grafiker, bleibt selbstverständlich außen vor. Aber wir alle sollten doch wissen - ob aus dem privaten oder beruflichen Umfeld - dass nicht nur sachliche Erwägungen entscheidend sind. 7/8 aller Gründe bleiben ungenannt, laufen nur auf der Beziehungsebene und unter dem Tisch ab. Deshalb folgt hier auch keine Bewertung der Spiele, sondern nur die Auflistung meiner total objektiven und völlig sachfremden Erwägungen:


BLOX von Ravensburger:
BLOX ist ja nun wirklich keine Schönheit, insofern waren erst recht alle meine Mitspielerinnen von diesem Aspiranten überhaupt nicht angetan. Als es dann ans Spielen ging, blieb nichts, aber auch gar nichts, was die Damen überzeugen konnte. Nackte Mechanik gefällt der Mehrheit der Menschen nicht. Definitiv kein Spiel des Jahres.

KELTIS von Kosmos:
So schön grün, so schön schlicht und so schön ruhig. So ist Irland, so ist KELTIS – und sogar generationsübergreifend. KELTIS ist das ideale Spiel des Jahres, wenn … da nicht ein Haupthindernis bestände. Natürlich entscheidet die Jury ohne Ansehen des Autors, bei Knizia wird selbstverständlich eine Ausnahme gemacht. Wenn Knizia, dann nie Spiel des Jahres. Wenn Spiel des Jahres, aber nur Knizia zur Auswahl, dann … lieber kein Spiel des Jahres. Das geht natürlich nicht, deshalb geht nur ein anderes Spiel. Und wenn kein anderes geht, was dann? Knizia!

STONE AGE von Hans im Glück:
Haben Sie schon Mal Herrn Tummelshofer getroffen? Michael Tummelshofer hat eine dissoziative Identitätsstörung und das ist kurzfristig nicht heilbar. Ob also diese Störung bis zur Preisverleihung behoben ist, darf in Frage gestellt werden. Es sind langfristige Therapien notwendig, bevor Herr Tummelshofer zur Preisverleihung kommen darf. Die Therapie kann psychodynamische kognitiv-behaviorale, hypnotherapeutische und traumaadaptierte Methoden umfassen. Üblich sind Langzeit-Einzelbehandlungen über mehrere Jahre, aber es werden auch ambulante und stationäre Kurzzeitinterventionen angeboten. Weitere Möglichkeiten sind tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie, katathymes Bilderleben, die EMDR-Technik oder die Bildschirmtechnik. Da Herr Tummelshofer sich jeder Therapie entziehen wird, wird sein STONE AGE niemals Spiel des Jahres, denn eine öffentliche Zurschaustellung gestörter Persönlichkeiten wäre unmenschlich … oder für die Bildzeitung eine hübsche Titelgeschichte.

SULEIKA von Zoch:
Der arme Omar sieht ja aus wie eine angeschnittene Aubergine. Das ist nicht schön, dass unsere moslemischen Brüder und Schwestern so aussehen müssen. Und was verbinden Sie mit SULEIKA – nicht dem Spiel sondern dem Frauennamen? … Als könnte ich Ihre Gedanken lesen … nicht schön, was Sie da denken. Was sollen die Käufer dann erst denken? Geht gar nicht, führt nur zu Verwicklungen im Nahen Osten. Was wird erst passieren, wenn dort Spieleschachtel brennen? Geht also gar nicht. SULEIKA muss beschützt werden, darf nicht als Propagandamittel missbraucht werden. Kein Spiel des Jahres!

WIE VERHEXT! von Alea:
Da gibt Ravensburger den Vertrieb aller Alea-Spiele in fremde Hände. Wird bei den Ravensburgern zugelassen, dass sich auch der Heidelberger Spieleverlag die Hände reiben darf? Oder kehrt im besten aller Fälle Alea in die Arme der Mutter zurück? Zu tiefgreifend sind die Komplikationen, zu groß der Gesichtsverlust der Ravensburger. So etwas will die Jury nicht forcieren und verzichtet aus weiser Zurückhaltung.

Keine Kommentare: