13 September 2007

86. Treffen (22/2007):
+ HERMAGOR

Wir spielen diese Woche doch noch. Herbert muss arbeiten, bleiben nur Gregor, Rainer und Wolfgang. Drei aufrechte Recken spielen ein altes Essen-Ding:

Ein altes Ding aus Essen 2006 - jetzt auf den TischHERMAGOR von Mind the move:
Nä, watt iss die Regel schlecht. Also muss der Jüngste ran – kleine Schrift auf braun-rotem Hintergrund, das kann nur Rainer lesen. Und wir verstehen erstmal nur Bahnhof.
Im ersten Teil werden Waren auf dem Markt verkauft. Wir setzen unsere Einkäufer in die Gassen drum herum – Mehrheit erhält die Ware. Zunächst ist hier das Geplänkel recht willkürlich, weil niemand irgendwo hin muss. Später entbrennen hier regelrechte Bietgefechte, da Interessen kollidieren.
Mit den Waren zieht man über Land, sprich auf Straßen zu genau den Dörfern, die diese Waren anfordern. In den Dörfer baut man einen Handelsposten, so man denn die passende Eintrittkarte – sprich: Ware – erworben hat. En passant grenzt man Gebiete ein. Wenn in allen Dörfern um ein Gebiet eigene Handelsposten stehen, wird man sofort und später bei der Endabrechung mit Geld belohnt. So ähnlich funktioniert es auch mit den Adelsgebieten, allerdings gibt’s dafür nur einmal – im Spielverlauf aber immer mehr Geld.
Insgesamt werden fünf Durchgänge gespielt, mit 3, 4, 4, 5 oder 5 Zügen. Wann welche Zuganzahl kommt, weiß man nicht – nur dass sie kommt ist gewiss.
Ersteinschätzung: Die Regel ist inhaltlich gar nicht so schlecht, das Spiel gar nicht so unverständlich. Das erkennen wir nach dem ersten Durchgang. HERMAGOR ist allerdings ein Spiel für Denker. An vielen Ecken erfordert das Spiel sorgfältigstes Abwägen, was gut und was besser ist. Wenn noch ein zweiter Gregor oder Wolfgang mitspielte, wird es noch länger dauern. Wir haben gut zwei Stunden gespielt. Zu fünft würde es keiner von uns anpacken wollen.
Trotz der ganzen „Denke“ ist doch ein gutes Spiel heraus gekommen. Es ist schon ziemlich spannend, ob der Plan aufgeht oder nicht. Leider kann man sich auch ziemlich auslavieren; HERMAGOR ist in keiner Weise fehlertolerant. Rainer hat sich mittendrin ziemlich abgeschossen, weil er zu sehr um bestimmte Waren gekämpft und sie dann doch nicht bekommen hat. Mehrere Züge einer Runde hat er auf diese Weise verloren, weil er nur ein einziges Warenplättchen von 12 möglichen erhalten hat. Wer bei der Warenverteilung auf dem Markt leer ausgeht, trifft es mehr als hart. Da muss man schon flexibel agieren und Alternativen einplanen. Gregor gefällt das Spiel sogar überdurchschnittlich gut, denn …
Gewinner: Gregor gewinnt souverän mit 144 Punkten vor Wolfgang (121 Punkte). Für Gregor lief es insbesondere in der letzten Runde gut, in der er das Warenplättchen abgriff, dass auch Wolfgang hätte haben wollen. Rainer, der arme Tropf, kommt nur auf 95 Punkte und wollte schon zwischendurch fernsehen.

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