30 April 2007

74. Treffen (10. in 2007):
+ Fowl Play - R&D Games
+ Experiment - Sandtimer

Am Montag vor dem 1. Mai ist es natürlich schwierig, gegen Konkurrenz zu bestehen. Drei wackere Gesellen spielen, nur Gregor grillt lieber mit den Nachbarn. Was soll er auch machen, wenn seine Frau den Termin organisiert und das Grillen auch noch bei ihm im Garten stattfindet. Also spielen nur Rainer, Herbert und Wolfgang:

Fressen die Füchse alle Vögel?FOWL PLAY von R&D Games:
Das Spiel ist von Richard Breese und damit fast Kult. Man denke nur an die KEY-Serie und (das bislang in unserer Runde ungespielte) REEF ENCOUNTER. Dieses Spiel ist aber ganz anders – nämlich sehr abstrakt. Auf einem Sechseckraster gehen wir mit unseren Füchsen auf die Jagd, es geht ums Fressen und Gefressen werden. Gefressen wird in jedem Fall das Federvieh: Hühner, Gänse, Enten und Truthähne tummeln sich mit den Füchsen auf dem Plan, jede Sorte Federvieh in einer anderen Ecke. Zu Beginn bekommt jeder noch sein persönliches Federvieh zugelost, das man vor dem „Auffressen“ bewahren sollte.
Und damit ist man schon gleich bei der Schlusswertung, obwohl das Spiel noch gar nicht angefangen hat. Am Ende bekommt man Punkte für Serien von vier verschiedenen Vögeln, für möglichst viele Vögel einer Sorte (Hintergrundfarbe bzw. Steinform) und für überlebende Vögel, die dem persönlichen Vogel in irgendeiner Weise entsprechen (Hintergrundfarbe, Steinform). Das ist kompliziert, da sich viel überschneidet.
Ersteinschätzung: Für FOWL PLAY gibt es eine Zielgruppe, ganz bestimmt! Und die ist erstmal klein, denn wer mag wirklich abstrakte Spiele mit deutlicher Grübelphase. Nur wo ist diese Zielgruppe? Ganz sicher nicht unter den Montagsspielern. So richtig ist keiner damit warm geworden, das Fazit ist eher lau: Nett, auch ausgefuchst, aber spielen wir nicht noch mal. Nett, weil es gut ausgestattet und vom Kultautor ist. Ausgefuchst, weil man viel überlegen und abwägen muss.
Der Fuchs ist los.Gewinner: Rainer hat die Endwertung gar nicht im Griff und ist mit mageren 18 Punkten ziemlich deprimiert und verärgert. Herberts Fuchs frisst für 28 Punkte. Wolfgang weißer Fuchs leckt sich die Zähne, frisst für 30 Punkte. Wie es zu seinem Sieg gekommen ist? Wahrscheinlich Zufall, und weil Herbert und Wolfgang fast die gleichen Viecher schützen. Beide wollte partout keine Hühner verspeisen. Da hat ein Dritter natürlich fast keine Chance.


EXPERIMET von Sandtimer:
Und dann gibt es noch dieses Kartenspiel aus Essen 2006. Wir spielen in einem „Labor“ und müssen Farben mischen und abfüllen. In der Mitte liegen drei quadratische Auftragskarten und vier größere Karten mit Glaskolben. Zwei liegen davon offen, darauf ist jeweils ein kleiner Kolben, gefüllt mit einer der drei Grundfarben. Zwei Karten liegen verdeckt, darunter finden sich meistens große Becher (= 2 Kolben) mit Mischfarben, zwei Kolben in einer Grundfarbe oder auch zerbrochene Kolben bzw. eine Explosion. Letztere Karten will natürlich keiner haben.
Um diese vier Karten wird geboten. Dazu erhält jeder eine offene und eine verdeckte Bietkarte – zu diesen „kostenlosen“ Karten vom Stapel legt man eine der drei Handkarten aus, die unbenutzte Karte kommt auf die Hand. Wer die höchste Summe bietet, darf sich die beiden verdeckten Karten anschauen aber vorerst keine nehmen. Die erste Wahl hat das zweithöchste Gebot, gefolgt vom Höchstbietende, dann die anderen. Anschließend werden Aufträge erfüllt oder auch nicht.
Ersteinschätzung: EXPERIMENT ist eigentlich ganz easy, aber doch recht „wuselig“. Wegen der vielen unterschiedlichen Karten, die jede Runde verteilt bzw. ausgespielt werden, wirkt es unübersichtlich und wird schnell hektisch. Das strahlt ein bisschen auf den Spielspaß.
Der Spielreiz entfaltet sich natürlich in der Bietphase - falls einer richtig ins Klo greift. Wenn bei einem selbst ein Kolben zerspringt und man dem eigenen Auftrag nicht näher kommt, oder wenn eine Explosion bei allen einen Kolben zerstört und das ausgerechnet ein großer Pott ist. Glück und Pech regieren das Spiel. Glücklich ist, wer in einem Rutsch mehrere Aufträge erledigen kann. Extrem unglücklich ist, wem immer wieder Kolben zerspringen. EXPERIMENT mag man trotzdem mögen ... in etwa so ist die Stimmung nach der Partie.
Gewinner: Rainer kommt mit der Farbchemie gar nicht klar und beendet das EXPERIMENT mit 12 Punkten. Dabei ist doch klar, dass aus Rot und Gelb ein sattes Orange wird, noch dazu in einem großen Becher. Herbert kommt auf 14 und Wolfgang gewinnt mit 16 Punkten.

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