14 August 2006

Das 55. Treffen (22. in 2006):
-> Fischmarkt
-> Jericho

Schon wieder nur zu dritt! Herbert muss arbeiten, Hendrik zu einer Sitzung. Gregor, Rainer und Wolfgang spielen:

FISCHMARKT von Clementoni:
Nun ja, FISCHMARKT hat es tatsächlich auf die Auswahlliste zum Spiel des Jahres geschafft und außerdem noch eine ziemlich schlechte Kritik in der Spielbox bekommen. Diese „Reverenzen“ lassen erstmal nichts Gutes erwarten … obwohl das Spiel ja ganz hübsch gestaltet ist.
Wir sind Fischhändler, was uns zunächst ziemlich fremd ist. Erstens weiß man nicht so genau, was man an seine Kunden verkaufen kann und zweitens auch nicht, wie hoch man bei den Geboten einsteigen muss. Alle bieten verdeckt auf die Ladung eines Fischerbootes. Da kann man viel zu teuer einkaufen! Außerdem sollte man sich schon beschränken, nicht jeden Fisch zu kaufen. Wer nicht verkauft, muss übrig gebliebenen Fisch teuer entsorgen oder kann eine Sorte Fisch für eine Runde einfrieren. Das geht aber nur zweimal im ganzen Spiel.
Einschätzung: Klar, FISCHMARKT ist schon ein Glücksspiel. Rainer zeigt, wie man es richtig macht. Aber doch nur fast. Rainer hat bei der ersten Versteigerung der Ladung nichts abbekommen. Zunächst einfach durch Zufall, weil seine Gebote zu niedrig waren. Danach mit Vorsatz, denn er hat lieber günstig den anderen den Fisch aufgekauft, den sie aufgrund ihrer Nachfragekarte gar nicht hätten verkaufen können. Gregor hat immer mächtig hoch gepokert und für viel Geld Hummer und Heringe eingekauft. Die bringen sicheren Gewinn, denn deren Verkaufserlös bestimmt nicht eine mehr oder minder zufällig verteilte Nachfragekarte.
Ganz gut gelöst ist die Kapitalausstattung. Jeder hat für jede Runde 50 Geld auf der Hand. Beträge die darüber hinausgehen, werden in der vierten Phase in die Bank (Siegpunktleiste) eingezahlt. Wer eine Runde mit Verlust abschließt, nimmt den Fehlbetrag aus seinem Konto. Das ist in dieser Partie nicht vorgekommen.
Nach dieser ersten Partie konnten wir die schlechte Kritik nicht nachvollziehen. Zwar hängt vieles vom Glück ab, aber wenn man so wie Rainer spielt, hat man trotz aller Zufälle noch einiges in der Hand. Bei Gelegenheit müssen wir noch ausloten, was passiert, wenn alle nur darauf spielen, bei den anderen billig einzukaufen. Wie werden sich die Preise entwickeln? Wird Gregor dann immer noch so viel bieten? Oder stürzen sich alle nur auf Hummer oder Hering? Doch irgendwie ganz interessant.
Gewinner: Gregor gewinnt knapp mit 211 Punkten vor Rainer mit 207 Punkten. Der moralische Sieger ist aber Rainer, denn hätte er nicht unsinnigerweise Wolfgang in der letzten Runde für 5 Geldeinheiten Fische abgekauft, hätte er gewonnen. Wolfgang spielt auf „double or nothing“ und bunkert Schollen. Leider kann er die nicht verkaufen und wird mit 142 Punkten abgeschlagen Letzter.


JERICO von Abacus:
Noch schnell ein Kartenspiel hinterher, bei dem der Ärgerfaktor im Vordergrund steht. Wir bauen alle an unterschiedlich farbigen Mauern. Wer bei einer der drei Wertungen die längste Mauer hat, bekommt alle farbgleichen Karten aus dem Stock. In diesem Spiel werden die Mauern aber nicht zwangläufig länger. Meistens werden sie kürzer. Immer wenn jemand eine Horn-Karte ausspielt, kann er die Farbe der einstürzenden Mauer bestimmen. Der oder die höchsten Karten einer jeden Mauer dieser Farbe wandern in den Stock, die Horn-Karte im Wert von „2“ wird beim Ausspielenden in die Mauer eingebaut. So wächst die eine Mauer, die andere wird kürzer. Statt einer Karte an eine Mauer anzulegen, darf man auch eine Karte in den Stock legen. Das bietet sich an, wenn man selbst von einer Mauer die längste hat.
Drei Wertungskarten sind im Stapel. So ungefähr kann man abschätzen, wann diese Karten aufgedeckt werden.
Einschätzung: Bei JERICHO ist es von Vorteil, seine Mauern aus vielen Karten mit kleinen Werten zu bauen. Zum einen wird dann die Mauer nicht so schnell eingerissen und zum anderen bringt jede „1“-Karte am Ende noch einen Siegpunkt, unabhängig von den eroberten Karten aus dem Stock. Es blieb ein etwas schaler Nachgeschmack, denn JERICHO ist sehr stark davon abhängig, welche Karten man zieht. Nur hohe Karten bringen so gut wie keinen Vorteil. Auch zeigt sich der sehr destruktive Charakter des Spiels recht schnell. Es geht eher ums Zerstören als ums Aufbauen. Rainer hat das gar nicht gefallen, Gregor und Wolfgang fanden es o.k., aber mehr auch nicht.
Gewinner: Wolfgang gewinnt mit 18 Punkten vor Gregor (14 Punkte) und Rainer (nur 8 Punkte).

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